Thannhauser SPD bezieht Stellung zum aktuellen Stand beim Hochwasserschutz

07. Juni 2013

Die Emotionen kochten hoch, als im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Thannhauser SPD das Thema "Hochwasserschutz" diskutiert wurde.

Einen breiten Raum in der Versammlung nahm aus gegebenem Anlass der Hochwasserschutz ein. Einhellig herrschte die Meinung vor, dass aufgrund der aktuellen Ereignisse der Zeitpunkt zum Handeln nicht mehr weiter verschoben werden darf. 11 Jahre sind ins Land gezogen, seit das "Jahrhunderthochwasser" in Thannhausen enorme Schäden angerichtet hat. Die Bilder von damals sind uns allen noch in den Köpfen. Das ein angebliches Jahrhundertereignis schneller wieder kommen kann als einem lieb ist, hat man vergangenes Wochenende gesehen. Fast wäre es wieder zu größeren Überschwemmungen gekommen, hätte der Dauerregen nicht rechtzeitig aufgehört.
Man könnte bereits viel weiter sein, wenn nicht durch ständige Umplanungen (Stichwort: Zickzackdamm) und angeblich neue Erkenntnisse (Stichwort: Einbeziehung Flugplatz/Fliegerheim) viel wertvolle Zeit vergeudet worden wäre. Auch Landwirte, die durch ihre Einspruchsmaßnahmen das Verfahren in die Länge ziehen, tragen zu dieser Misere bei. Es sei jetzt endgültig der Zeitpunkt gekommen, dass das Allgemeinwohl der Stadt Thannhausen über die Einzelinteressen von einigen Wenigen gestellt wird, so die einhellige Meinung der Anwesenden. Diesen Appell sollen sich die klagenden Grundstücksbesitzer zu Herzen nehmen und ihre Blockadehaltung zum Wohle der Bevölkerung aufgeben.
Auch die zeitliche Abfolge der einzelnen Maßnahmen wurde heftig kritisiert. Bis vor kurzem war keine Rede davon, dass die Hochwasserschutzmaßnahme in Kemnat noch vor der in Thannhausen durchgeführt werden muss. Zweifeln (gelinde gesagt) muss man an der Gewichtung, welche die Entscheidungsträger vornehmen. Seien in Kemnat nur wenige Bewohner vom Hochwasser bedroht, da der Ort größtenteils am Berg liegt, sind dies in Thannhausen bis zu 800 Haushalte. Natürlich ist jeder Hochwasserschaden einer zuviel und für den jeweiligen Betroffenen eine kleine Katastrophe, aber man sollte auf Seiten der Planer schon einmal die Verhältnismäßigkeit sehen. Die Unterschiede zwischen Thannhausen und Kemnat liegen auf der Hand und dies muss sich auch in der zeitlichen Abfolge zeigen. Jedem im Raum war klar, dass überörtliche Maßnahmen wie in Balzhausen und Ursberg zuerst durchgeführt werden müssen, damit die Schutzmaßnahmen in Thannhausen überhaupt greifen können. Alle anderen Verzögerungen sind aber nicht mehr hinzunehmen und sollten bei nicht zufriedenstellendem Verlauf zu einem Proteststurm der Thannhauser Bevölkerung führen, war sich die Versammlung letztendlich einig.

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